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Bauforschung

Dokumentation baugeschichtlicher Befunde mittels fotografischer und zeichnerischer Bauaufnahmen eines zugesetzten gotischen Fensters im Dom zu Wurzen
Dokumentation baugeschichtlicher Befunde mittels fotografischer und zeichnerischer Bauaufnahmen eines zugesetzten gotischen Fensters im Dom zu Wurzen  © Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Forschung, Erfassung, Schutz und Pflege des Denkmals stehen in einem engen Zusammenhang. Erst durch die Erforschung können wesentliche Denkmalwerte benannt und in ihrer geschichtlichen und kulturellen Aussage für die Allgemeinheit erschlossen werden. In der praktischen Denkmalpflege schafft die Bauforschung damit wichtige Entscheidungsgrundlagen, um aus Unkenntnis schwerwiegende bauliche Eingriffe in historisch wertvolle Gebäudesubstanz abzuwenden. Im Falle existentieller Substanzverluste erfüllt sie die aufgetragene Dokumentationspflicht und koordiniert die erforderlichen Maßnahmen.

Die Arbeit der Bauforschung ist interdisziplinär. Ihr Kern ist die stratigraphische Methode, also die Klärung der Bauabfolge der historischen Schichten des Kulturdenkmals, des Aufbaues seiner einzelnen Baukörper und Bauteile, wobei ein Aufmaß stets als Grundlage dient. Hinzu kommen konstruktionsgeschichtliche, gefüge- und materialkundliche sowie stilistisch-typologische Vergleiche von Bauteilen, Bauformen und Strukturen. Unterstützend helfen dabei auch restauratorische Untersuchungen, wie zu Putz- und Farbfassungen. Weitere wesentliche Aussagen zur zeitlichen Einordnung von Baumaßnahmen, zur historischen Gebäudenutzung und -ausstattung geben die Schrift- und Bildquellen der Archive. Anwendung finden auch spezielle naturwissenschaftliche Methoden, so die Gesteinskunde und die zur Altersbestimmung von Hölzern unerlässliche Dendrochronologie. (Holzaltersbestimmung) als wichtigste naturwissenschaftliche Datierungsmethode.

Die Untersuchungen der Bauforschung sind in der Regel maßnahmenorientiert und baubegleitend. Partner sind freie Bauforschungs- und Architekturbüros sowie Kollegen aus den Unteren Denkmalschutzbehörden, aus Museen, Universitäten und Hochschulen und Vereinen wie der Deutschen Burgenvereinigung.

Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen besitzt eine mit dem Wirken der ehemaligen Landeskonservatoren Walter Bachmann, Hans Nadler und Heinrich Magirius verbundene lange Tradition baugeschichtlicher Forschung.

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