14.06.2024

Jahresfachtagung der ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege

Im Anschluss an das Vortragsprogramm am Vormittag fanden Führungen durch Werkstätten wie zum Beispiel durch die Werkstatt der Orgelbaufirma Jehmlich Dresden am Nachmittag statt. 
© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Tom Pfefferkorn

Die jährliche Fachtagung in Dresden widmete sich dem Thema »Werkstätten, Läden und Gasthöfe in Land und Stadt«.

Am 14. Juni 2024 fand die jährliche Fachtagung in Dresden statt. Mehr als 120 ehrenamtliche Denkmalpfleger aus ganz Sachsen und Fachleute aus den Denkmalbehörden sowie Denkmaleigentümer und zahlreiche Vertreter aus sächsischen Vereinen und Stiftungen, der Leipziger Messe, des Denkmalnetzes Sachsen und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz nutzten die Gelegenheit zum fachlichen und persönlichen Austausch.

Der Sächsische Landeskonservator Alf Furkert begrüßte die Gäste. Er betonte, dass Denkmalpflege ohne die Unterstützung und das Engagement der Ehrenamtlichen kaum vorstellbar ist. Staatsminister Thomas Schmidt dankte in seinem Grußwort besonders dem Einsatz der Ehrenamtlichen sowie den betreuenden Mitarbeitern in den unteren Denkmalschutzbehörden. Ehrenamt ist nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft von unschätzbarem Wert als tragende Säule unserer Gesellschaft.

Die Fachtagung widmete sich dem Thema »Werkstätten, Läden und Gasthöfe in Land und Stadt«. Diese Objekte können Kulturdenkmal sein, als Teil unserer Herrschafts-, Verkehrs-, Handels- und Kulturgeschichte. Dank engagierter Menschen, die sich für die Erhaltung dieser Kulturdenkmale einsetzen, sind beeindruckende Beispiele heute noch erlebbar. Wie zum Beispiel die Schmiede in Badrina in Schönwölkau, deren Förderverein im Jahr 2020 den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege erhalten hat. Oder die älteste familiengeführte Drogerie Deutschlands in Nossen, deren Besitzer die historische Ausstattung sehr zu schätzen wissen. Oder auch die Besitzer und Vereine wie der Landesverein Sächsischer Heimatschutz mit der »Kleenen Schänke« Cunnewalde, die Visionen haben, um historische Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen und sie als öffentlich zugängliche Räume innerhalb von Dörfern, Stadtteilen oder Orten zu erhalten und sichtbar zu machen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt beispielsweise die Restaurierung historischer Geschäfte mit edler Ladenausstattung wie das historische Fleischergeschäft in Wolkenstein. Eine derartige Innenausstattung im Originalzustand eines Fleischerladens aus vergangenen Zeiten ist äußerst selten und eine besondere Aufgabe für die Restauratoren. 2023 gründete sich das »Denkmal-Forum Ostmoderne in Architektur, Städtebau und baubezogener Kunst der DDR«, unter dem Dach der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL). Dieses Forum dient dem Erfahrungsaustausch und dem Wissenstransfer, um auch das Wissen der noch lebenden Architektinnen und Architekten sowie Künstlerinnen und Künstler zu dokumentieren, wie Forschungen zu Gaststätten der DDR in Dresden.

Führungen durch Werkstätten wie zum Beispiel durch die Werkstatt der Orgelbaufirma Jehmlich Dresden oder der Zwingerbauhütte des SIB sowie durch die Ratsherrenstube des Dresdner Rathauses und Rundgänge zu Läden und Gaststättenausstattungen der DDR in Dresden am Nachmittag rundeten  die Fachtagung ab.

Um besondere Werkstätten, Läden oder Gasthöfe zu kennen, ihre Ausstattung zu erhalten und sie als öffentliche Räume sichtbar zu machen, ist ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar. Denn nur gemeinsam können diese wertvollen Zeugnisse der Geschichte bewahrt werden.

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