16.06.2024

Deutsch-französische Forschungsgruppe zu Gast im Landesamt für Denkmalpflege

Gruppenbild auf der Terrasse des Ständehauses Dresden 
© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Sabine Webersinke

Vertreter des Projekts »Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland« besuchen die wissenschaftlichen Sammlungen im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Am 16. Juni 2024 besuchte eine deutsch-französische Forschungsgruppe die wissenschaftlichen Sammlungen im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. Die Delegation bestand aus Vertretern des Projekts »Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland«, in dem das LfD Sachsen Kooperationspartner ist, mit Prof. Dr. Stephan Hoppe und PD Dr. Matteo Burioni, beide Ludwig-Maximilians-Universität München und mit Prof. Dr. Mona Hess, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Prof. Olivier Bonfait, Université de Bourgogne Djion sowie Vertretern des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris.

Die deutsch-französische Forschungsgruppe widmete sich auf ihrer Fachexkursion den barocken Deckenmalereien in Sachsen. Sie besuchten auf ihrer mehrtägigen Reise das Gohliser Schlösschen in Leipzig, die Kapelle auf Schloss Hubertusburg Wermsdorf, die Hoflößnitz in Radebeul sowie in Dresden das Palais im Großen Garten, das Japanische Palais, den Zwinger und die Paradesäle im Dresdner Residenzschloss. Abschluss der Exkursion war der Besuch der Bild- und Plansammlung im LfD. Hier riefen vor allem die originalen Architekturzeichnungen des 18. Jahrhunderts zu Decken- und Wandmalereien von Schlössern, Palaisbauten, Kirchen und Kapellen in Sachsen, München und Rom sowie fotografische Aufnahmen von Deckengemälden aus den 1940er Jahren sehr großes Interesse hervor.

Das Projekt »Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland« wird von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg seit 2015 realisiert und von der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften im Rahmen des Akademienprogramms gefördert. Das auf eine Laufzeit von 25 Jahren angelegte Projekt wird von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreut. Wesentlicher Teil dieses Forschungsprojektes ist die nach neuesten Standards und wissenschaftlichen Kriterien vorzunehmende Dokumentation der im Corpus-Projekt behandelten Objekte.

Die architekturgebundene Deckenmalerei erlebte in der Frühen Neuzeit in ganz Mitteleuropa eine einzigartige Blüte. Das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland setzt sich die Erschließung, Erforschung und Vermittlung dieser künstlerischen Gattung zum Ziel. Die Kulturdenkmale mit barocker Decken- und Wandmalerei in Deutschland werden nach einem typologischen beziehungsweise modularen Vorgehen erschlossen, das sich vor allem aus den historischen, politischen, kulturellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Netzwerken ableitet. Die Orientierung an den Netzwerken der Zeit erscheint sinnvoll, da es bei aller Zersplitterung der politischen Landkarte Deutschlands in der Frühen Neuzeit nicht an überregionalen, vielfach sogar europäisch ausgerichteten Verbindungen fehlte.

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