»PEGASUS Schulen adoptieren Denkmale« - Bildungstag 2024 im Schloss Pillnitz
Der diesjährige PEGASUS-Bildungstag fand am 19. September 2024 in Dresden unter dem Motto »Gartenkunst und Pflanzenfieber in Schloss und Park Pillnitz« statt.
Weiterbildungen sind fester Bestandteil im Sächsischen Landesprogramm »PEGASUS Schulen adoptieren Denkmale«. Schüler und Lehrer sollen die Möglichkeit haben, Denkmalpflegern, Restauratoren und Archäologen vor Ort über die Schultern zu schauen und die Vielfalt der Kulturdenkmale Sachsens kennen zu lernen. Der diesjährige PEGASUS-Bildungstag fand am 19. September 2024 in Dresden statt. Unter dem Motto »Gartenkunst und Pflanzenfieber in Schloss und Park Pillnitz« ließen Experten insgesamt 86 Kinder und Jugendliche mit ihren Lehrkräften aus elf Schulen einen Tag lang hinter die Kulissen schauen. Vom Schloss Pillnitz begrüßte die Schlossleiterin Josefine Frank die Teilnehmenden. Anschließend widmete sich jede der neun Gruppen ihrem individuellen Programm. Jede Gruppe konnte an zwei Modulen teilnehmen, die jeweils auf ihr Alter und ihre Schulart abgestimmt sind. So wurden unter anderem die französischen Einflüsse des 18. und 19. Jahrhunderts auf die Architektur und Gartenkunst gezeigt, chinoise Malereien und die Geheimnisse der Schlossküche entdeckt, einer Restauratorin über die Schulter geschaut und es wurde der Frage nachgegangen, was heutzutage ein Schlossgärtner macht. Ein weiterer Schwerpunkt war es zu zeigen, wie Gärten vor dem Verlust durch die Folgen des Klimawandels bewahrt werden können.
Die jüngsten Teilnehmenden des Bildungstages waren die „Neißekinder“ der Grundschule Sagar, bei Bad Muskau. Unter der langjährigen Leitung von Frau Feuerriegel begeistert dort das Schulprojekt „Schatzsucher“ die Kinder der vierten Klassen und führt sie an die Denkmalpflege heran. Dieses Jahr adoptierten sie ihr fast 100 Jahre altes Schulgebäude. Nach Pillnitz angereist mit dem Gemeindebus, stiegen die zehn Schüler und Schülerinnen trotz der langen Fahrt hochmotiviert aus und nahmen mit erstaunten Blicken die Kulisse der Schloss- und Parkanlage wahr. Denn für die gesamte Gruppe war es der erste Besuch im Schloss Pillnitz. Zuerst ging es in die im Neuen Palais gelegene Hofküche. Aus der Perspektive des Küchenpersonals entdeckten die Kinder alles vom Silberbesteck, Kupferkesseln, Mund- und Bratküche, bis hin zum Eiskeller. Mit behandschuhten Fingern durfte ein 200 Jahre alter, schwerer Kupfertopf gehoben werden und die Kinder stellten sich vor, wie herausfordernd der Küchenjob gewesen sein musste. Um dies zu verdeutlichen entstand ein besonderes Frühstück: mit Schneebesen schlugen die Kinder erfreut im Wechsel Plinsenteig, der dann im eingeheizten, rekonstruierten Backofen in schmiedeeisernen Pfannen ausgebacken wurde. Im Schloss wehte nun ein süßer Duft. Für den Nachmittag entstand eine feine Gesellschaft kleiner Prinzen und Prinzessinnen. Mit Gehrock, Dreispitz und bereiften Glitzerkleidern verkleidet entdeckten die Schüler Pillnitz als »Spielschloss des Hofes« und testen verschiedene Spiele. Beendet wurde die Führung mit einem Pfauen-Tanz im Kuppelsaal des Neuen Palais.
Ein besonderer Dank für die Organisation und Ausrichtung gilt allen Beteiligten, dem Schlossbetrieb Pillnitz, Stefanie Schuster von den Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH, sowie dem PEGASUS-Team aus Sächsischem Staatsministerium für Kultus, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden und dem Forum für Baukultur e. V. Dresden.