29.05.2024

Wandgestaltung von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht am Neuen Rathaus Plauen

© Dipl.-Rest. (FH) Martin Fliedner, Pöhl

Abschluss der denkmalgerechten Freilegung und Restaurierung

Am 29. Mai 2024 wurde im Beisein des Oberbürgermeisters der Stadt Plauen, Steffen Zenner, des Geschäftsführers der Wüstenrot Stiftung e. V., Prof. Philip Kurz, des Sächsischen Landeskonservators Alf Furkert und des ausführenden Restaurators Martin Fliedner das freigelegte und restaurierte Wandbild von Karl-Heinz Adler (1927–2018) und Friedrich Kracht (1925–2007) am Neuen Rathaus Plauen der Presse direkt vorgestellt.

Nach fast dreißigjähriger Vergessenheit und Abschluss der Freilegung und Restaurierung im Frühjahr 2024 ist das imposante, 250 Quadratmeter umfassende Kunstwerk nun erneut im neu gestalteten Eingangsbereich des Rathauses in Plauen zu sehen, der am 21. Juni 2024 offiziell eingeweiht wird.

In den Jahren 1969 bis 1975 errichtete man anstelle des 1945 zerstörten Rathausflügels einen modernen, zeittypischen Bau mit einem Stahlskelettbauwerk und einer schräg gestellten Glasfassade über mehrere Geschosse. Der zur Straße hin offene Eingangsbereich sollte künstlerisch gestaltet werden. In einem Wettbewerb beteiligten sich Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht und erhielten den Zuschlag mit ihrem abstrakten dekorativen Entwurf.

Das abstrakte Wandbild, das 1975/76 entstand, zeigt geometrische Formen wie Quadrate, Dreiecke, Halb- und Viertelkreise. Es betont den Eingangsbereich zum Ratssaal. 1987 wurde es mit Sandsteinplatten abgedeckt. Als der Nordflügel des Plauener Rathauses 1994 als Kulturdenkmal erfasst wurde, war noch nicht bekannt, ob und in welchem Zustand das Wandbild erhalten war. Die Freilegung des Wandbildes war dem bürgerschaftlichen Engagement zu verdanken. Voruntersuchungen im Jahr 2017 ergaben, dass eine Restaurierung möglich war. Die Finanzierung war eine Herausforderung, die dank der großzügigen Unterstützung des Wüstenrot Stiftung e. V. und eines entsprechenden Stadtratsbeschlusses gemeistert werden konnte. Die Restaurierung der dekorativen Gestaltung war höchst komplex und umfasste mehrere Arbeitsschritte, die fachlich vom Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Plauen begleitet wurden. Mit dieser gelungenen Restaurierung konnte ein bedeutendes Zeugnis baugebundener Kunst der DDR zurückgewonnen werden.

Das Wandbild zählt heute zu einer der eigenwilligsten Schöpfungen und ist ein seltenes Beispiel abstrakter konkreter Kunst am Bau.

zurück zum Seitenanfang