Fachtagung » Welt.Erbe.Wasser. Wassermanagement in Forschung, Bildung und Vermittlung im Welterbe« am 7. November in Leipzig
Fachtagung Welt.Erbe.Wasser Wassermanagement in Forschung, Bildung und Vermittlung im Welterbe | Fachtagung | 7. November 2024 | Denkmalmesse in Leipzig
Auch in diesem Jahr veranstaltete das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und das Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung in bewährter Partnerschaft mit der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS in Leipzig eine Veranstaltung zur Welterbe-Bildung. Seit 2016 widmet sich die Tagungsreihe der Vermittlungsarbeit des kulturellen (Welt)erbes an heutige und vor allem nachfolgende Generationen. Thema dieser interdisziplinär ausgerichteten Tagung war diesmal das Wasser - als Gegenstand von Forschung, Bildung und Vermittlung im Welterbe. Somit wurde der Schwerpunkt der Tagung von 2022 fortgesetzt, die unter dem Titel „Welt.Erbe.Bildung –Welterbe-Bildung für klimabewusste nachhaltige Entwicklung“ stattfand und den Klimawandel ins Zentrum des Austausches stellte.
Wasser ist eine knappe Ressource, deren globale, regionale und lokale Verteilung durch den Klimawandel zunehmend an Dramatik gewinnt. Dies gilt auf unterschiedliche Weise auch für eine Vielzahl der weltweit 1.223 UNESCO-Welterbestätten. Wassermanagement ist eine der größten Herausforderungen für den Schutz und die Erhaltung vieler Stätten. Die Problematik reicht von Trockenheit und Wassermangel über fehlendes Wissen und Ressourcen für Management und Vorsorgemaßnahmen bis hin zu Flutschäden. Historische Wassermanagementsysteme sind darüber hinaus ein integraler Bestandteil des Erbes wie historischer Gärten, historischer Städte und Bergbaustätten. Das überlieferte oder neu zu entdeckende Wissen dieser Systeme muss für heutige Lösungsansätze der Klimaanpassung nutzbar gemacht werden. Und nicht zuletzt sind historische Wassermanagementsysteme oft komplexe Systeme, deren Vermittlung an die Öffentlichkeit und junge Generationen eine besondere Herausforderung darstellt.
UNESCO-Welterbestätten haben –wie in der gesamten Tagungsreihe dargestellt –ein besonderes Potential, als informelle Lern-und Erlebnisorte zu wirken. Das Thema Wasser bietet sich für die durch die UNESCO lancierte Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Vermittlungsgegenstand besonders an. Ziel der Tagung war es daher, die Problematik, Forschungsbedarfe und Lösungsansätze anhand von Kulturerbestätten aus dem deutschsprachigen Raum, einschließlich zweier sächsischer Stätten der UNESCO-Welterbeliste zu veranschaulichen und zu diskutieren.
Mit über 85 Teilnehmenden und Gästen aus den Bereichen Welterbemanagement, Bildung (für nachhaltige Entwicklung), Vermittlung, Forschung und Denkmalpflege aus dem deutschsprachigen Raum fand die Veranstaltung regen Zuspruch. Von den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren gab es Lob für die gebotene Netzwerkplattform, die vielfältigen Einblicke und die damit einhergehenden Anregungen zur vertieften Befassung mit der Wasserthematik. Eine Besonderheit war wieder die Beteiligung junger Leute aus Schulen und Universitäten, die eigene Projekte sowohl in Kurzinterviews als auch anhand mitgebrachter Ausstellungsstücke von Kunstobjekten über digitale Medien bis hin zu Plakaten präsentierten.