09.09.2024

Tag des offenen Denkmals 2024 in Sachsen: Sächsische Eröffnung in Rötha

Gruppenbild mit den Preisträgern des Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises: Pfarrerin Maria Rudolph, StM Thomas Schmidt, Laudator Steve Ittershagen, Dr. Regina Smolnik, LfA, Dr. Tobias Wolf, LfD, Bürgermeister Pascal Németh, Stephan Eichhorn Förderverein Marienkirche sowie die Schüler Sally Yoelle Leipe, Jasmin Hegewald, Adrian Möbius, Fiona Gärtner, Helene Meyer, Alexander Nowos und die Lehrer Ines Lehmann, Steffi Schaarschuh mit Schulleiterin Martina Kilian von der Oberschule Brand-Erbisdorf 
© Bodo Tiedemann

Die sächsische Eröffnungsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals mit Verleihung des Sächsischen Kinder- und Jugenddenkmalpreises fand in der St. Marienkirche in Rötha statt.

Am Sonntag, dem 8. September 2024 fand der Tag des offenen Denkmals statt. Seit 1993 wird der Denkmaltag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Er ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. In diesem Jahr öffneten wieder bundesweit rund 6.000 Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten ihre Pforten. Mit dem Motto »Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte«“ hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz aufgerufen, auf Denkmale aufmerksam zu machen, die für ein bedeutendes historisches Ereignis stehen, das Stadtbild oder die Stadtsilhouette prägen oder weithin sichtbar sind.

In Sachsen wird der Tag des offenen Denkmals traditionell mit einer zentralen Auftaktveranstaltung eröffnet. Die Stadt Rötha hatte sich bereits im April 2023 beworben, die sächsische Eröffnungsveranstaltung im Rahmen des 300-jährigen Jubiläums der Gottfried-Silbermann-Orgel in der St. Marienkirche auszutragen. Die rund 500 Jahre alte Wallfahrtskirche St. Marien zählt zu den wichtigsten Kirchen im Leipziger Raum. Der prächtige Schnitzaltar nimmt unter den spätgotischen Retabelwerken Sachsens eine Sonderstellung ein. Er ist nicht nur einer der letzten großen Schnitzaltäre in Sachsen vor Einführung der Reformation, sondern mit seinen Reliefs und Figuren zugleich einer der qualitätvollsten seiner Zeit in der Leipziger Region. Vor allem aber ist der Röthaer Altar das einzig bekannte Beispiel eines holzsichtig belassenen Schnitzaltars der Spätgotik in Sachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das Landesamt vehement für die Erhaltung der Kirche ein, die damals in einem schlechten Zustand war. Dass heute die Kirche noch steht, und dass sie sich in einem prächtigen Zustand zeigt, ist maßgeblich dem Förderverein, der 2003 gegründet wurde sowie bürgerschaftlichem Engagement um Walter Christian Steinbach und der Kirchgemeinde zu verdanken.

Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde auch wieder der Sächsische Kinder- und Jugenddenkmalpreis. Der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt zeichnete die Oberschule Brand-Erbisdorf für ihr Projekt »Auf der Spur der schlafenden Hunte« aus und würdigte das Engagement der Nachwuchs-Denkmalpfleger um die Erhaltung bergbaulicher Denkmale.

In Sachsen waren etwa 500 Denkmale für die Besucher geöffnet. Die Städte Chemnitz, Dresden, Bautzen, Görlitz, Leipzig, Marienberg, Plauen und Freiberg erstellten auch ein eigenes vielseitiges Programm, teils als kulturelles Fest mit Marktgottesdienst in Bautzen. In Freiberg begann der Denkmaltag bereits am Freitag mit Stadtrundgängen mit dem Oberbürgermeister. Der Landkreis Mittelsachsen führte wieder eine eigene Eröffnungsveranstaltung durch.
 

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