28.08.2024

Fast ein Jubiläum: 39 Jahre Interhotel Bellevue. Dessen Innenarchitekt Takeshi Inoue zu Gast in Dresden

von links nach rechts: Dr. Nils M. Schinker, Dr. Konstantin Hermann vom Landesamt für Denkmalpflege mit Takeshi Inoue und Rosanna Rödiger vom Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, 2024 
© Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Der Innenarchitekt des Hotel Bellevue zu Besuch in Dresden und im Gespräch mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden am 28. August 2024

Im Jahr 2025 jährt sich die Wiedereröffnung der Semperoper zum vierzigsten Male. Zur gleichen Zeit wurde auch das Interhotel Bellevue (heute Bilderberg Hotel Bellevue Dresden) eingeweiht, um westlichen Touristen entsprechenden Aufenthaltskomfort bieten zu können. Ursprünglich sollte dem Hotelneubau das barocke Gebäude Große Meißner Straße 15 geopfert werden. Die Sprenglöcher waren bereits gebohrt, als es der Dresdner Bürgergesellschaft und dem Institut für Denkmalpflege gelang, die Beseitigung in letzter Minute zu verhindern. Den Hotelneubau führte die japanische Kajima Corporation, Tokio aus. Deshalb finden sich bis heute im Hotel und in der Außenanlage Reminiszenzen an das Heimatland des Bauunternehmens wie die japanischen Kirschbäume im Garten.

Für die Innenarchitektur zeichnete Takeshi Inoue verantwortlich. Er nahm das (fast) 40-jährige Jubiläum der Eröffnung des Hotels zum Anlass, seine Werke in Dresden, Leipzig (Hotel Merkur, heute The Westin Leipzig) und Berlin (Grand Hotel Berlin, heute The Westin Grand Berlin) zu besichtigen. In einem gemeinsamen Gespräch mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und dem Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden am 28. August 2024 stellte Takeshi Inoue die damaligen Gesamtplanungen sowie seine innenarchitektonischen Konzepte für das Bellevue vor und berichtete vom Entwurfsprozess mit der kurzfristigen Umplanung nach erfolgreichem Protest gegen den Abbruch der Barockgebäude, dem Bauablauf, der Zusammenarbeit mit den Behörden, den vielen Gesprächen mit Architektenkollegen wie Wolfgang Hänsch und auch seinen allgemeinen Erfahrungen und Erlebnissen, als er mit seiner Frau zwei Jahre in der DDR wohnte (davon großteils in Dresden und Leipzig). Takeshi Inoue stellte auch zwei nichtrealisierte Projekte vor: einen historisierenden Hotelneubau an der Stelle des heutigen Hilton-Hotels in der Nähe der Frauenkirche sowie den Umbau des Taschenbergpalais´ zu einem Hotel unter Erhaltung des historischen Corps de Logis. Das intensive Gespräch war ein Stück Zeitgeschichte zur Baugeschichte der DDR, wie sie nur teilweise aus den Dokumenten rekonstruiert werden könnte. Takeshi Inoue hat sich bereiterklärt, einen Beitrag über seine „sächsische Zeit“ im Jahrbuch des Landesamtes für Denkmalpflege zu verfassen.

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