26.04.2024

Treffen der Expertengruppe »Schlösserlandschaft in der deutsch-polnischen Grenzregion«

Die internationale Gruppe besichtigte gemeinsam das Ständehaus in Dresden. 
© Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung, Christiane Krebs

Am 26. April 2024 lud das Landesamt für Denkmalpflege die deutsch-polnische Expertengruppe »Schlösserlandschaft in der deutsch-polnischen Grenzregion« im Ständehaus zum Fachaustausch ein.

Am 26. April 2024 lud das Landesamt für Denkmalpflege die deutsch-polnische Expertengruppe »Schlösserlandschaft in der deutsch-polnischen Grenzregion« im Ständehaus zum Fachaustausch ein. Beim diesjährigen Treffen tauschten sich Mitarbeitende der Landesdenkmalpflege sowie der zuständigen Ministerien der Woiwodschaften Lebus, Westpommern und Niederschlesien und der Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen zum gemeinsamen Arbeitsprogramm aus. 

Die Expertenrunde wurde 2014 mit dem Fokus auf die Erhaltung und Nachnutzung von Schlössern und Parkanlagen in der deutsch-polnischen Grenzregion ins Leben gerufen. Zum Anlass des Jubiläums wird die Expertengruppe sich auf der Fachmesse denkmal 2024 in Leipzig beim Forum und am Stand des SMR präsentieren. 

Die deutsch-polnische Grenzregion ist reich an bedeutenden Anlagen, deren Erhaltung und Nachnutzung aufgrund ihrer Größe für Eigentümer häufig eine Herausforderung darstellt. Eine zweisprachige Broschüre, die gemeinsam mit einer Wanderausstellung 2016 gemeinsam erarbeitet wurde und auf der denkmal 2016 präsentiert wurde, lässt den Umfang und die stilistische Vielfalt der Schlösser und Herrenhäuser sowie der sie umgebenden Parkanlagen in der Grenzregion nur im Ansatz erahnen. Nicht wenige der Anlagen sind trotz ihrer großen historischen Bedeutung für die Regionen in einem schlechten Erhaltungszustand. Ein Grund dafür ist der mangelnde Bauunterhalt in den letzten Jahrzehnten auf beiden Seiten der Grenze, der in vielen Fällen bereits zu großen Verlusten der historischen Substanz geführt hat. Bis heute haben zahlreiche der Gebäude leider keine geeigneten Eigentümer gefunden und konnten daher noch keiner Nutzung zugeführt werden. An dieser Stelle sieht die Gruppe durch die gemeinsame Expertise Möglichkeiten, durch den länderübergreifenden Fachaustausch auf die Denkmale aufmerksam zu machen und sich durch die gemeinsame Erfahrung für deren Erhaltung einzusetzen. Der Austausch soll der Vernetzung zu Themen der Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes dienen und für die besonderen Herausforderungen sensibilisieren. Dazu möchte die Gruppe in Zukunft verstärkt gemeinsame Projekte anstoßen und sich dabei auch aktuellen Themen, wie den Klimawandelfolgen für historische Parkanlagen, widmen. Wie wichtig die internationale Zusammenarbeit ist, zeigt sich gerade im Zusammenhang der länderübergreifenden Anlagen, wie beispielsweise in Bad Muskau. Ein Meilenstein der Gruppe für dieses Jahr ist die überarbeitete Wiederauflage der Broschüre aus dem Jahr 2016. Die Aktualisierung zeigt, dass zwar positive Entwicklungen einzelner Schlossanlagen zu verzeichnen sind, jedoch weiterhin zahlreiche Anlagen auf eine neue Zweckbestimmung warten. Interessierte erhalten durch die Objekttexte nicht nur einen Überblick zur Entstehungs- und Baugeschichte, sondern auch zur aktuellen Situation der Schlösser. Die Neufassung wird bei der Fachmesse denkmal 2024 in Leipzig präsentiert und im Anschluss erstmals in digitaler Form veröffentlicht werden. Auch mittel- und langfristige Zielstellungen der Arbeitsgruppe kamen zur Sprache. Die angeregte Diskussion verdeutlichte, dass Probleme, wie die unzureichende Dokumentation historischer Anlagen, nicht auf einzelne Regionen beschränkt sind. Langfristig ist es das Ziel der Gruppe, gemeinsame Strategien zu entwickeln und umzusetzen.

 

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