23. Mai bis 28. Juli 2024 - Ausstellung Der Fotograf Paul Wolff (1876 – 1947) in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin
Am 23. Mai 2024 wurde die Ausstellung in den Räumen der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin eröffnet. Rund 100 Gäste aus Kunst, Kultur, Denkmalpflege und Handwerk waren anwesend.
Die Ausstellung widmet sich dem Nachlass des Fotografen Paul Wolff (1876-1947). Sein Nachlass mit ca. 5.500 Glasplattennegativen, 1600 Positiven und verschiedenem Schriftmaterial ist der umfangreichste und bedeutendste Fundus der Bildsammlung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Ungefähr 550 weitere Negative und nahezu alle von Paul Wolff verfassten Bücher befinden sich in der SLUB/Deutschen Fotothek. Das Hauptinteresse des Fotografen lag vor allem in seiner sich durch die moderne Technik rasant ändernden Umwelt: Er erfasste historische Stadtbilder und das Land, seltener porträtierte er Menschen. Wolffs Fotografien dienen bis heute als wichtige Grundlage unter anderem bei der Wiederherstellung von Kulturdenkmalen.
Im Grußwort von Staatsekretär Conrad Clemens wurde die Arbeit der Denkmalpflege sowie die Bedeutung historischen Materials für die tägliche Arbeit der Denkmalpflege gewürdigt. Annette Rothenberger-Temme, Leiterin der Abteilung 5 des SMR, betonte die Bedeutung historischer Fotografien für die Denkmalpflege wie im Falle Paul Wolffs für die Wiederherstellung des Grünen Gewölbes und die Sanierung des Lahmann-Sanatoriums in Dresden. Der Sächsische Landeskonservator Alf Furkert wies auf die langjährige Tradition der Ausstellungen mit Beständen der Sammlungen im Landesamt für Denkmalpflege Sachsen hin, wobei jetzt zum zweiten Mal eine Schau den Weg nach Berlin gefunden hat. In seinem Festvortrag führte Dr. Jens Bove, Leiter der Deutschen Fotothek, in die Ausstellung ein. Von großer Bedeutung sei heutzutage neben der Nutzung vor Ort auch die Digitalisierung von Fotografien und Fotoarchiven.
Mit den hier gezeigten Aufnahmen wird der Fotograf Paul Wolff vorgestellt, dessen Hauptinteresse vor allem in seiner sich durch die moderne Technik rasant ändernden Umwelt lag. Er erfasste insbesondere historische Stadtbilder und das Land. Bisher kaum gezeigte Aufnahmen verschiedener sächsischer Gegenden, welche zwischen 1910 und den 1930er Jahren entstanden, werden in großformatigen Bildern präsentiert.
Der Dresdner Fotograf war seinerzeit sehr erfolgreich, wie die über 70 bekannten Fotobildbände, Prospekte und Postkarten aus seiner Schaffenszeit belegen. Zeitweise war Paul Wolff der einzige selbstständige Fotograf, der in den Räumen im Dresdner Residenzschloss fotografieren durfte. Wolffs Fotografien dienen bis heute als wichtige Grundlage unter anderem bei der Wiederherstellung des historischen Grünen Gewölbes Dresden, im Schloss Moritzburg bei der Identifizierung von Kunstgegenständen und bei der Wiederherstellung des Lahmann-Sanatoriums Dresden.
Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und die Deutsche Fotothek konnten in einer Kooperation das Landesdigitalisierungsprogramm für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen nutzen, um das Gesamtwerk von Paul Wolff zu digitalisieren. Es ist nun im »Archiv der Fotografen« der Deutschen Fotothek, im deutschlandweiten kunstwissenschaftlichen Fachinformationsdienst »arthistoricum.net« und in der Deutschen Digitalen Bibliothek online und frei zugänglich. Dadurch werden die räumlich getrennten Bestände des Nachlasses an einem digitalen Ort gemeinsam präsentiert.
Die Ausstellung wurde bis 26. Juli 2024 von 10 -18 Uhr in den Räumen der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in Berlin, Brüderstraße 11/12 gezeigt.
Der begleitende Ausstellungskatalog kann in der Publikationsdatenbank eingesehen und bestellt werden.